Gegen die Einsamkeit
Wenn der Partner stirbt, bedeutet das für den oder die „Zurückgelassene“, dass der gemeinsame Alltag, wie man ihn bisher hatte, nicht mehr vorhanden ist. Das fängt mit dem gemeinsamen Frühstück an und hört bei abendlichen Ritualen, wie dem gleichzeitigen Zähneputzen, auf. Insbesondere Wochenenden sind hart, denn während sich Berufstätige unter der Woche noch mit Arbeit „ablenken“ können, fällt dann vielen die Decke auf den Kopf. Die Stunden, die man einst miteinander verbrachte, sind nun einsam und ziehen sich unendlich langsam dahin.
Auch Feste und Feiertage erinnern viele schmerzlich daran, dass sie allein sind. Experten raten, dass man nach und nach versuchen sollte, eigene Rituale zu entwickeln. Grundsätzlich sei es ok, Einladungen abzusagen, wenn einem so gar nicht der Sinn nach Feiern und Fröhlichkeit steht, doch sei es wichtig, dass man dennoch aktiv werde und etwas unternehme. Manchen Betroffenen sei beispielsweise geholfen, wenn der Ablauf von Familienfeierlichkeiten verändert würde, weil sie dann weniger an die schmerzhafte Lücke erinnert würden: Anstatt einen Familiengeburtstag traditionell zuhause zu feiern, kann man beispielsweise zu einem Picknick im Park laden oder ins Restaurant gehen.
Anderen hilft es, wenn sie am Wochenende bewusst eine Aktivität mit einer lieben Person einplanen, etwa eine Radtour oder einen Spaziergang. Dabei sollte es den Betroffenen überlassen bleiben, ob sie bei solchen Ausflügen über den Partner oder die Partnerin sprechen wollen. Mitunter ist es aber angenehm, sich mit Menschen zu umgeben, die man vorher nicht kannte und die daher unvoreingenommen agieren. Hierfür kann man sich unter anderem einem Lauftreff anschließen oder ehrenamtlich aktiv werden.
lps/Jk.